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  • AutorenbildMichael Gerhardt

„Ottos Eck“

Aktualisiert: 16. Jan.


Ottos Eck
1/200s | f/5.0 | ISO100 | 48mm
Ottos Eck
1/125s | f/6.3 | ISO100 | 24mm
Ottos Eck
1/50s | f/9.0 | ISO100 | 48mm
Ottos Eck
1/500s | f/2.8 | ISO100 | 24mm

Aufnahmezeitpunkt

Sonntag, den 21.05.2023 ca. 19 Uhr


Aufnahmeort

Naundorf bei Schmiedeberg (ca. 50.8422, 13.6556)


Wetter

trocken, sonnig, wolkig


Kamera, Objektiv

Nikon D800E, SIGMA 24-70 1:2.8 DG ART


Die Geschichte hinter den Bildern

Die Sonne spielt in den Wolken Versteck. Nur kurz flachen die Kontraste, ehe das nächste Sonnenloch weiß- gelb manchmal leicht goldig durchbricht. Ich meine so muss es für gute Bilder sein.

„Ottos Eck“, das heutige Motiv, zeigt sich als perfekt eingeformte Architektur in seiner Landschaft. Seit 1867 blickt dieser Aussichtsturm hinab ins Tal der Roten Weißeritz heute schöner den je, denn fleißige Hände erschufen seine alte Schönheit nach 2001 neu.


Nikon D800E
Nikon D800E, mit SIGMA 24-70 f2.8 ART, aufgenommen mit Nikon Z6 und Nikkor 40mm f2 (bei 40mm f/8)

Am betreffenden Sonntag war ich mit der Nikon D800E unterwegs. Als diese Kamera im Jahr 2012 vorgestellt wurde führte das zu Kontroversen wegen deren hoher Sensorauflösung. Eine Kamera mit 36 Megapixeln (MP) war damals im Profibereich kaum denkbar, weil man schlechtere Bildqualität befürchten musste. Noch dreieinhalb Jahre zuvor hatte Nikon mit der D700 und 12 MP tief gestapelt und so beste Bildqualität mit sehr geringem Bild- Rauschen erreicht. Die D800 und D800E liefern das dreifache an Auflösung. Also sollten die Bilder erwartungsgemäß mehr rauschen und die Kamera weniger fürs Dunkle geeignet sein.

Im realen Einsatz wurde recht schnell klar, diese Annahmen waren falsch. Auch in Sachen Bildrauschen und Dynamik spielte die Kamera ganz oben mit und ist auch heute 2023 noch ein professionelles Werkzeug, das bei kundiger Bedienung beste Belichtungen ermöglicht. Ich meine das sieht man auch den Bildern von "Ottos Eck" an. Ich selbst besitze die Kamera seit etwa 1,5 Jahren und habe mein bestes Bild 2022 damit geschossen. Wer sich für so eine Kamera interessiert, kann diese recht leicht bei EBAY, Kleinanzeigen oder MPB finden. Die Preise bewegen sich derzeit zwischen 400€ und 650€, je nach Zustand.


Am Aussichtturm „Ottos Eck“ trafen mich einige Herausforderungen. Zum Ersten benötigt eine hochauflösende Kamera sehr scharfe Objektive, da Unschärfen durch die hohe Auflösung eher sichtbar werden. Daher entschied ich mich für das Objektiv 24-70 f2.8 ART von SIGMA. Wenn ich nun heute in die Bilder eintauche, ist es eine Freude - bis zur Pixelgrenze zeigt sich alles scharf.

Schwierig waren zweitens die Lichtbedingungen. Die Szenerie lieferte dem Kamerasensor alles von dunklen Bereichen bis verbrannt – weißen. Eine HDR- Belichtung* schied wegen den schnell ziehenden Wolken für mich aus (bin auch kein Fan von HDR). Somit blieb eins übrig: Feindosiert unterbelichten, damit die Sonnenlöcher noch weitgehend Zeichnung behalten und die Schatten der Landschaft später in der Entwicklung gerettet werden können. Ich meine in den meisten Bereichen ist mir das gelungen. Am Monitor sehen die Bilder fast aus wie HDR, gedruckt erscheint das zum Glück nochmal anders.

Drittens muss ich jetzt über Eigenart der Architektur reden. Einen Aussichtturm ohne "Stürzende Linien"* zu fotografieren – da braucht man ein Baugerüst oder eine Drohne oder ein Shift Objektiv*. Da all das nicht verfügbar war, musste es die Entwicklung im Lightroom* richten. Hier erwies sich die Wahl der 36MP Kamera als wohltuend, denn dem vertikalen Transformieren fiel so mancher Rand-Bildbereich zum Opfer. Nur gut ich hatte genügend Pixel zur Feier eingeladen.

Unsere Foto- Session dauerte gerade mal 30 Minuten. Mich begleitete mein Sohn mit einer Nikon D700 und dem 85mm 1.4 SIGMA EX Objektiv. Auch seine Bilder sind wirklich sehr gut geworden. – Aber das ist schon wieder eine neue Geschichte.


Worterklärung:


*HDR Belichtung (High Dynamic Range): Ist eine Belichtungsreihe mehrerer Aufnahmen, die später mittels Software verrechnet werden.

*Stürzende Linien: Beim weitwinkligen Fotografieren von hohen Gebäuden, werden senkrechte Kanten kippend/ stürzend abgebildet. Das lässt sich mit der Smartphone Kamera gut nachempfinden, indem vor einem Gebäude oder in einem höheren Raum das Smartphone auf und ab gekippt wird (vertikales Kippen). Wenn man dabei auf senkrechte Kanten achtet, sieht man den Effekt.

*Shift Objektiv: Das ist ein spezielles Objektiv, bei dem das Objektiv parallel zur Bildebene verschoben werden kann, um eben "stürzende Linien" zu vermeiden. Oft finden sich Tilt- Shift Objektive, die zusätzlich auch die Schärfeebene verlagern können. Meist sind diese Teile sehr teuer und ohne Autofokus.

*Lightroom: Adobe Lightroom ist eine Software zum entwickeln und bearbeiten von digitalen Bildern/ Fotos.

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