Aufnahmezeitpunkt
27.11.2024 gegen 10.00 Uhr
Aufnahmeort
Wälder um Berreuth
Wetter
trocken, 10°C
Kameras, Objektive
Nikon Z6 mit dem Canon FD 35 - 70 mm f4
Es regnet seit Stunden und eben war ich mit dem Hund draußen. Ich hatte keine Kamera dabei, das passiert mir selten, aber es regnet eben seit Stunden. Was will man da sagen, es regnet halt seit Stunden. Ja, ich kriege mich wieder ein. Es ist eben November und im November regnet es öfter seit Stunden.
Gestern war das anders, gestern war es schön. Meine Z6 in der Hand wurde die Hunderunde immer länger und immer schöner. Sonnenschein und leuchtendes Laub und halbwegs begehbare Wege - was will ich im November mehr. Ich hatte das Gefühl an jedem zweiten Baum eine gute Bildmöglichkeit zu sehen.
Vielleicht sollte ich das erklären. Als ich anfing mich ernsthafter mit Fotografie zu beschäftigen, da ging ich auch offenen Auges meinen Fotoweg. Und doch bekomme ich bei einigen Bildern der ersten Jahre Schnappatmung und das liegt ganz sicher nicht an der verwendeten Technik oder der unausgereiften Entwicklung der Bilder. Neunzig Prozent der Motive und Szenen, die ich damals hoch motiviert anging, lassen mich heute kalt. Da sind Sonnenuntergänge die förmlich explodieren, Wasserspiegelungen, Regenbögen, urige Bäume und schöne Gebäude. Und ich? Ich tue nichts. Wo ich früher hunderte Bilder schoss, suche ich heute viel intensiver nach dem einen für mich besonderen Blickwinkel und dann braucht es nicht viele Auslösungen.
Woran das liegt? Nun, ich will eine Erklärung versuchen: Wenn man fotografiert, die Bilder nach Hause trägt und entwickelt und danach wieder fotografiert wird die Wahrnehmung in diesem Kreislauf früher oder später mit hineingezogen und verändert. Man sieht von Monat zu Monat anders. Vielleicht ist es das, was andere mit Stilfindung meinen und mir ist klar, dass dadurch meine Bilder längst nicht jedem gefallen. Ist mir eh wurscht. Jedem steht es frei sich die schönen, bunten Instagram Lieblingsbilder mit den vielen Klicks und dem ausgetauschten Himmel anzuschauen. Mir gibt das nichts. Ich fotografiere, entwickle möglichst zeitnah und bewerte meine auch älteren Bilder wieder und wieder. Und das verändert meine Art Dinge zu sehen. Ich finde das nicht schlimm und würde sagen es bringt mich weiter. Vielleicht sieht man den Bildern an, dass sie nicht einfach so drauflos geknipst sind, sondern auch eine Menge Nachdenken mit von der Partie war.
Wie geschrieben, gestern regnete es nicht und ich bin mit den Bildern doch ganz zufrieden. Als Kamera war die Nikon Z6 und mittels Adapter ein manuelles Canon FD 35-70mm F4 Objektiv dabei. Diese alten Linsen sind in vielen Situationen besser als ihr Ruf, bei Gegenlicht meistens schlechter. Ich finde diesmal hat es einen guten Job gemacht, auf brutale Schärfe kam es eh nicht an, bei mir sowieso eher selten.
Nikon Z6 mit dem 35-70 Canon FD (vermutlich aus den 1980er Jahren)
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